JORDANAI BAGALUDEN

 
9. August 2006


 

got slubbed?

 


in der online-ausgabe der DNN war vor kurzem eine humorvolle abhandlung über die slub drin...an dieser stelle besonderen gruß an slub-bewohner erdi ;)

Der SLUB-Club
Wohl jeder Student an der TU kennt das große Angebot an
Studentenclubs. Aber nur einer ist derzeit schon morgens gut besucht.
Ab früh um 9 Uhr stehen die Massen Schlange, um in den SLUB-Club zu
kommen.
Beim Eintritt durch die massiven Glastüren der Sächsischen Landes-, Staats- und
Universitätsbibliothek, wie der gut klimatisierte Club am Zelleschen Weg offiziell heißt,
überfällt den Besucher ein leichtes Frösteln. Angenehm kühl ist es hier drin. Doch schon
im nächsten Augenblick durchzuckt es einen noch kälter. Die als Informationspersonal
firmierenden Türsteher weisen mit scharfem Blick auf die Beitrittsregeln hin : Keine
großen Taschen, kein Essen, keine Limo!
Okay, alle verbotenen Gegenstände im Schließfach verstaut und es kann los gehen.
Sonnenbrille cool nach oben geschoben - ist ja dunkel genug hier - und lässigen Schrittes
in die heiligen Hallen.
Auf der sogenannten "Null Ebene" holt sich der kundige Clubber erstmal ein paar
Informationen im "Internet-Café". Offiziell dienen die Computer zwar dazu, den virtuellen
Katalog nach ausleihwürdigem Lernstoff zu durchsuchen. Aber wer ist schon zum Lernen
hier? Schnell noch E-Mails abrufen und im Internet den neuesten Tratsch checken und
schon geht es frisch versorgt mit Infos einen Floor tiefer. Auf dem geländergesäumten
Rundweg flaniert man um das Herzstück der Bibliothek - den großen Lesesaal.
Von hier oben sieht man, was wirklich abgeht. Eine Blondine in kurzen Shorts steht lasziv
über ihren Hefter gebeugt und fährt sich mit der Hand durch die Haare. Am Nebentisch
hängen ihr zwei BWLer mit verstohlenem, wehmütigen Blick hinterher, bevor sie sich
wieder ihren Büchern zuwenden... Wer flirten will, hat hier seine Chance. Wann trifft man
sich schon in solch zeitloser Atmosphäre wieder?
Denn es ist in der SLUB wie in allen Clubs der Welt: Komm herein und vergiss Tag und
Stunde. Die künstliche Beleuchtung in allen Räumen um den Lesesaal herum verrät
nicht, ob es Tag oder Nacht ist. Uhren sind spärlich gesät. Die klassische Frage nach der
Uhrzeit könnte hier ihren Status als Anmachspruch zurückgewinnen.
Genug gesehen? Dann will der neueste Klatsch endlich auch mal etwas freimütiger als im
Flüsterton ausgewertet werden. Nix wie hin zu den Treppenaufgängen. An jeder der vier
Ecken des Lesesaals gibt es einen. Die dicken Wände lassen kein tapsendes
Fußgeräusch und keine Lästerei nach innen dringen. "Hast du den vorhin gesehen?",
"War die nicht gestern noch mit...unterwegs?", "Na ich hab ja gehört der Prof... soll...?"
Im zweiten Geschoss unter der Erde wartet schließlich die "Chill-Out-Area". Lavalampen
und exotische Schirmchendrinks könnten den Bereich zwar noch enorm aufwerten, aber
wir wollen ja den Schein der Lernstätte wahren. Auf den großen Ledersofas ist Platz zum
Schlafen, Füße hochlegen und Quatschen - natürlich wieder leise. Es herrscht die in
Bibliotheken beliebte vorgetäuschte Stille. Kein Schritt, kein Blätterrascheln bleibt
ungehört, von überall her klingt sanfter Flüsterton. Und da hört man ihn tatsächlich, den
Kennenlernsatz. Eine braunhaarige Schönheit räkelt sich auf einem Sofa aus dem Schlaf
und fragt den Unbekannten neben ihr mit Bambiaugenaufschlag: "Weißt du, wie spät es
ist?"
Würden sich diese zwei jetzt gern in den VIP-Bereich zurückziehen? Wirklich wichtige
Leute mieten sich nämlich ein Carrel. Dies ist eine abschließbare Arbeitskabine -
eigentlich zur Vorbereitung von Seminar- und Diplomarbeiten. Aber wie für VIP-Bereiche
üblich: Members only! Zutritt zu den begrenzten Exklusiv-Räumen bekommen selbst
Besitzer der SLUB-Club-Mitgliedskarte erst nach monatelanger Voranmeldung. Diese
separaten Zimmer wären wie geschaffen für romantische Treffen zu zweit. Kleines
Manko: Sie sind nach oben offen und vom Rundgang aus einsehbar.
Da verschwinden Verliebte eher in den abgeschiedeneren Reihen dicker Wälzer. Die
Germanistikabteilung ist ein sehr beliebter Raum dafür. Goethe und Schiller hätte es
bestimmt gefallen. Und gerade steht zwischen ihren Werken tatsächlich ein
engumschlungenes Pärchen im leidenschaftlichen Kuss.
Wem die Gefahr überrascht zu werden zu viel Herzrasen verursacht, der greift eben auf
den zweiten beliebten Spruch für ein erstes Date zurück: "Kann ich dich auf einen Kaffee
einladen?" Den trinkt man in der BibLounge, der Cafeteria der Bibliothek. Rote Wände
und alte schwarz-weiß Fotos schaffen die perfekte Atmosphäre um auszuloten, ob es
sich lohnt, demnächst mal ein Carrel zu reservieren...
Maria Wiesner

 

9 Comments:

At 9. August 2006 um 13:10, Blogger schiesserei said...

Q

Denn es ist in der SLUB wie in allen Clubs der Welt: Komm herein und vergiss Tag und
Stunde.

/Q

...zu Klängen von DJ Goethe und BaföG MC :D

 
At 9. August 2006 um 13:38, Blogger da real eRdi said...

hehe ... jo genau so ist es da in der prüfungszeit wie es beschrieben wird ... saugeil :>
dort ziehen aber wirklich einige leute na hammerharte modenschau ab .. stolzieren mit ihren lacosteshirts rum und haben die sonnebrille aufm kopf ... hab da neulig mal einen gesehen mit lacoste-flipflops ... hatter bestimmt 50 euro hingebrettert der trottel :>
hach ja .. 1 monat im semester is halt immer slubclub angesagt .. scheen isses

mfg erdi

 
At 9. August 2006 um 13:48, Blogger a.maze said...

hehe, wusst ich doch, dass der txt was für die bagaludn is...

 
At 9. August 2006 um 17:19, Blogger low said...

stimmt es das gern mal genagelt wird im slub? da gibts ja auch urban storys.

 
At 9. August 2006 um 19:12, Blogger a.maze said...

jow, eigentlich liegen permanent und in jeder egge vögelnde pärchen...meist is auch ein dreier drin...gilt aber nur für registrierte benutzer ;)

 
At 10. August 2006 um 09:52, Blogger low said...

juhu ich bin registriert.. *hrhr

 
At 10. August 2006 um 11:05, Blogger da real eRdi said...

so wie manche da rumlaufen sind die nur zum vögeln dort :>
ja es heisst da soll halt schonmal ab und an ne nummer geschoben werden .. hab aber noch niemanden erwischt.. es soll auch ein buch über "sex an der uni" ( tu dresden ) geben.. in den fingern hatte ich dies jedoch ebenso noch nicht ...

 
At 11. August 2006 um 09:42, Blogger low said...

statt "in da club"
"in da slub", neues hitdingens von 50 cent :D!

 
At 15. August 2006 um 23:27, Blogger da real eRdi said...

boah der spruch is schon sooo alt :>

 

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